Angeln in Manndalen in Nordnorwegen





---- Seekarte ----


Seekartenausschnitt1
Seekartenausschnitt2

Anbei findet ihr eine Seekarte vom Lyngenfjord bei Manndalen. Ich habe die Karte von einem Reiseveranstalter bei meiner Buchung im letzten Jahr erhalten. Die schwarz eingezeichneten Stellen die mit Buchstaben gekennzeichnet sind, sind alles Stellen, die bereits von dem Reiseveranstalter der Testfischer vor Ort hatte, eingezeichnet worden. Ich habe die Karte mit den gelben Feldern ergänzt und kann euch aus eigener Erfahrung mitteilen, dass es sich hier um Stellen handelt, an denen wir erfolgreich gewesen sind.


Jetzt aber zu meinen Top-Stellen:


Stelle 1:

Generell sollte man auch sein Glück zwischen Insel (westlich davon und Festland probieren). Oft halten sich dort große Jungköhlerschwärme auf, die Sandaale jagen. Am besten immer ein Auge auf die Möwen haben. Aber auch Heilbutt und Dorsch werden dort gefangen. Ich habe die Stelle nicht in die Karte eingezeichnet, ihr könnt euch hier an den in schwarz eingezeichneten Fangstellen orientieren.


Stelle 2:

Nördlich von der Insel im Lyngenfjord. Fahrzeit ca. 40 Minuten. Die gesamte Gegend nördlich der Insel ist ein Toprevier, um im Mittelwasser kapitale Köhler zu erbeuten. Am besten lasst ihr euch an der eingezeichneten Strecke entlang auf ca. 100-130 Meter Tiefe entlang treiben. Die Chancen mit einer soliden Naturködermontage einen Heilbutt zu erbeuten sind enorm. Aber auch schöne Lumbs und große Dorsche werdet ihr hier erbeuten. Letztes Jahr sind noch etwas nördlicher davon, während der Zeit wo ich vor Ort war, 2 Angler (Vater mit Sohn) mit einem ansässigen Guide hinausgefahren und kämpften dort ca. 45 Minuten mit einem kapitalen Heilbutt. Leider ging die Rute zu Bruch und selbst der Guide der darauf den Drill übernahm, konnte den Fisch nicht mehr ausdrillen. Schnurbruch war die weitere Folge. Der Guide erzählte mir in einem Gespräch danach, dass es sich um einen Heilbutt der 50-100 Pfund Klasse gehandelt haben muss. Außerdem ließ er mich wissen, dass ihm jedes Jahr zahlreiche Angler von Drills erzählen, wo sie nicht einen Hauch einer Chance hatten den Fisch auch nur vom Grund zu lösen.


Stelle 3:

Hier befindet sich ein Unterwasserberg und das Wasser ist teilweise nur noch 15-20 Meter tief. Direkt auf dem Plateau wird man nicht erfolgreich sein, vielmehr sollte man es etwas westlicher oder nördlich, wo es wieder in Tiefen zwischen 35-50 Metern abfällt probieren. Schöne Dorsche sind die Hauptbeute, aber auch gute Seelache werden hier gefangen.


Stelle 4:

Hier befindet sich auch ein Unterwasserplateau mit 21 Meter Tiefe. Auch hier sollte man in 40-70 Metern Tiefe sein Glück probieren. Zur Hauptbeute gehören große Dorsche, wenn man in Grundnähe fischt. Unbedingt sollte man an dieser Stelle etwas Zeit damit verbringen, Seelachse im Mittelwasser zu suchen. Sie werden eigentlich nicht auf dem Echolot angezeigt, obwohl sie da sind. Ein wichtiger Tipp dabei: achtet darauf, dass eure Bremse leicht eingestellt ist. Die Köhler gehen hier so energisch auf den Pilker oder Beifänger los, dass sich bei schlecht eingestellter Bremse der Fisch sofort losreißt und unter Umständen aus eurer 30 lbs. Rute Kleinholz macht. Kein Scherz! Hier schwimmen Kaliber der 20-30 Pfund Klasse herum!


Stelle 5:

Das Wasser ist hier sehr tief (ca. 200 Meter) und ihr solltet sehr nah ans Ufer fahren, wo es nur noch 20-40 Meter tief ist. Das ist nur ein paar Meter von der Felswand entfernt. Dann lasst ihr euch langsam von der Felswand wegtreiben. 10 Meter Drift machen unter Umständen schon 15 Meter Wassertiefe aus. Genau an der Stelle wo der Wasserbach vom Felsen herunterkommt, haben wir einen 25 Pfund Dorsch erbeutet. Es lohnt sich also diese Stelle auszuprobieren. Vielleicht gibt es ja noch größere an dieser Stelle.


Stelle 6:

Hier befinden sich ein paar Lachszuchten. Bitte haltet von den großen Bojen mindestens 300 Meter Abstand ein. Die Norweger mögen es nicht, wenn man zu nah an ihre Zuchten kommt. Außerdem werdet ihr auch in den Spannseilen, die die Farmen auf Position halten eure Pilker verlieren. Auch hier sollte man es Heilbutt versuchen. Ich hatte selber einen kapitalen Heilbutt direkt vor der südlichsten Farm an der Angel, den ich aber nicht einmal ansatzweise drillen konnte. Man kann es am besten nachvollziehen, wenn man sich vorstellt wie es ist ein russisches U-Boot am Haken zu haben. Ich glaube der Heilbutt hatte noch nicht einmal gemerkt, dass er einen Pilker im Maul hatte. Er ist ganz gemächlich am Grund herumgeschwommen und hat das Boot gezogen. Nach einer halben Stunde hat er sich dann am Grund festgesetzt und es kam zum Schnurbruch. Der Hausbesitzer von Haus 7 in dem wir wohnten, erzählte mir dass ein norwegischer Fischer erst 2 Wochen zuvor genau an dieser Stelle einen Heilbutt mit 60 Pfund erbeutet hatte.


Stelle 7:

Hier ist eine gute Stelle, um ein paar Steinbeißer zu fangen. Auch schöne Portionsdorsche bis ca. 5 Pfund lassen sich hier erbeuten. Die meisten Bisse hatten wir direkt vor der Landspitze in 40 Metern auf Pilker. Wenn ihr Steinbeißer wollt, müsst ihr den Pilkerdrilling mit Fetzen garnieren.


Stelle 8:

An dieser Stelle hatten wir in den ersten Tagen gute Köhler im Mittelwasser gefangen.


GPS-Positionen:



  1. Anlage: N69 32.662 E20 32.667

  2. nördlich der Insel bei Punkt 02 & 03: N69 41.758 E20 23.632

  3. nördlich der Insel bei Punkt 02 & 03: N69 42.211 E20 23.979

  4. nördlich der Insel bei Punkt 02 & 03: N69 42.356 E20 23.997




---- Infos ----


Die Boote sind erstklassig und mit einem 40 PS viertakter Motor und Windschild ausgestattet, mit dem ihr ca. 30 km/h fahren könnt. (Hab ich mit GPS gemessen). Außerdem ist ein Echolot an Bord. Gesteuert wir hinter dem Windschutz mit Lenkrad. Der Spritverbrauch ist sehr niedrig. Ein Angeltag mit Fahrt vor die Insel und wieder zurück verbraucht ca. 20 Liter Sprit.


Ein schönes Filetierhaus, in dem ihr von Wind und Regen geschützt den Fisch verarbeiten könnt, befindet sich gleich am Anfang beim ersten Bootsanleger der Anlage. Mit einem Wägelchen können die Fische ganz bequem zum Filetierhaus gefahren werden. Die Filets könnt ihr dann sogar mit einem Vakuumgerät einschweißen (Folie ist in der Anlage erhältlich) und in einer weiteren Hütte, in der jedes Haus seine eigene Gefriertruhe hat, einfrieren.


Hütten:


Die Hütten sind vorbildlich mit kleiner, aber feiner Sauna, 4 Übernachtungsmöglichkeiten, wobei sich 2 Betten unter dem Dach befinden und nur über Holzstufen zu erreichbar sind. Aufrecht stehen könnt ihr da nicht, also wirklich nur schlafen ;-). Alles ist sehr schön sauber, eine gute Küche ist ins Wohnzimmer integriert und ein Fernseher ist auch vorhanden. Bequeme Sitzecke mit Couchtisch zum faulenzen und einen Tisch mit Stühlen zum Essen gibt es auch.


Kleiner Tipp: Wenn ihr nasse Angelklamotten habt, hängt diese einfach in der Sauna auf und lasst sie auf niedriger Stufe 2 Stunden laufen. Da wird alles trocken!


Nur 300 Meter entfernt befindet sich ein Supermarkt und eine Tankstelle. Mit dem Wägelchen könnt ihr die Benzinkanister hin- und zurück transportieren. Sprit gibt es bis 22:00 Uhr, ich glaube am Wochenende sogar bis 00:00 Uhr. Einkaufen könnt ihr zu den gewohnten Öffnungszeiten.




---- Ausrüstung ----


Gerätschaft*:


  1. 1 Rute 30 lbs. mit Multirolle Penn 330 Gti oder Okuma Titus mit 0,30 geflochtener Dyneema für Dorsch, Köhler, Lumb, Steinbeißer und Co.

  2. 1 Rute 50 lbs. mit Multirolle Penn 330 oder 345 Gti 0,30-0,40 geflochtene Dyneema für das Heilbuttfischen.

  3. 1 Rute mit 100-200 g Wurfgewicht mit stabiler Stationärrolle mit 0,25 geflochtener Schnur.


*die genannten Marken sind nur Vorschläge, an denen ihr euch orientieren könnt.


Pilker:


150g, 300g und 500g mit großem Drilling. Beste Farbe ist Silber. Wir haben in 14 Tagen ca. 10 Pilker verloren, was absolut im grünen Bereich ist. Das liegt zum Teil auch daran, dass wir oft im Mittelwasser gefischt haben, weil dort die Fische standen.


Beifänger:


Gummimakks in Farbe rot, weiss und eventuell grün (Vom Jahr zu Jahr verschieden) und in den Größen 8/0 bis 12/0. Außerdem haben sich Dorschblinker bewährt. Auf Steinbeißer kann auch Gummioktopus mit Fetzen verwendet werden.


Vorfächer:


Starke Naturködervorfächer für Heilbutt mit Hakengrößen mind. 8/0 bis 12/0. Eventuell Heringsvorfächer zum Köderfischangeln.


Schnurzähler:


Sehr ratsam, damit ihr die Fische im Mittelwasser gezielt befischen könnt.


zusätzlich:


Starke Wirbel, Einzelhaken 8/0-12/0, Drillinge, Sprengringe, Filetiermesser, Messerschärfer, Zange, Schere, dicke monofile Schnur zum Vorfächer binden (ca. 0,90-1,20 mm), Kühlbox, ev. eine Waage




---- Wichtig ----


Wichtige Hinweise und allgemein


Begleiter:


Wichtige Begleiter sind ein GPS-Gerät, Neoprenhandschuhe, Mütze und vor allem ein Gimbal. Ansonsten zieht euch immer Schwimmwesten an und achtet bei Sonnenschein darauf, dass ihr Sonnenschutz auftragt und eine Baseballcap gegen Sonnenbrand auf der Kopfhaut tragt. Außerdem ist es sehr ratsam einen Benzinkanister mit 10 Liter Sprit an Bord zu haben, um nicht Heim rudern zu müssen (schafft ihr sowieso nicht!).


Wind:


Wenn immer es der Wind zulässt, solltet ihr versuchen nördlich von der Insel im Lyngenfjord zu fischen. Als wir vor Ort waren, sind ausschließlich dort gute Fische gefangen worden. Frischt der Wind auf solltet ihr unverzüglich wieder Richtung Anlage fahren, da die Motorboote sehr wellen- und windanfällig sind. Werden die Wellen etwas höher oder es bildet sich schon weiße Gischt auf den Wellenkronen wird es sehr, sehr ungemütlich auf dem Porsangerfjord!


Wenn es etwas windig ist, angelt ihr am besten die Gegend um die Anlage ab und versucht es auf den schwarz eingezeichneten Gebieten auf Karte 1. Dort ist es windgeschützt und ihr seid vor allem sicher!


kleine Bitte für eure Sicherheit:


Eine kleine Bitte noch zum Schluss. Nehmt euer Handy mit aufs Wasser und speichert noch am ersten Tag die Nummer von der Anlagenbetreuung ein. Dann kann euch schnell und unkompliziert geholfen werden, falls ihr in Probleme geratet. (Ich kann mich noch sehr gut an den Vorfall im Jahre 2001 in Repvag erinnern, wo bei einem Kutter der Motor ausfiel und die Jungs aufs offene Meer hinausgetrieben sind. Natürlich hatten sie kein Handy dabei, mit der Begründung sie seien im Urlaub und wollten nicht gestört werden. Fakt war dann, dass sie über Funk Notrufe abgelassen haben, keiner von Ihnen konnte Englisch oder norwegisch und der Seenotkreuzer kam angebraust, um sie wieder sicher in den Heimathafen zu schleppen. Kostenpunkt 20.000 Kronen. Diese musste auch noch Hakon der Besitzer der Anlage komplett bezahlen, obwohl er allen Anglern einschärft hatte sie sollen ihr Handy mitnehmen, damit er ihnen helfen kann.)


zum Schluss:


Wir würden uns freuen, wenn ihr uns unter http://www.norway-fishing.de besuchen würdet, um weitere Informationen in Form von Bildern, Montagen, Ausrüstung, Reiseberichten, uvm. zu erhalten.


Vielleicht stellt ihr uns ja auch ein paar Bilder, GPS-Positionen, Reiseberichte und Tipps zu Verfügung, die wir veröffentlichen können.


In diesem Sinne wünsche ich euch allen eine tollen Urlaub und „skit fiske og god tur!“



Es Grüßen Dich


Harald und Haldor


vom Norway-fishing TEAM