Heilbutt



weitere Namen:

keine weiteren

Kveite

Atlantic Halibut

Flétan de l´Atlantique


Grösse:

bis 300 cm

Gewicht:

bis 300 kg

lat. Bez.:

Hippoglossus hippoglossus


Allgemein:

Der Heilbutt ist ein Plattfisch. Seine Haut ist glatt und seine Farbe variiert nach seiner Lebensumgebung. Meistens ist er jedoch olivfarben und leicht marmoriert. Seine Bauchunterseite ist komplett weiß. Die Seitenlinie macht bei den Brustflossen eine scharfe S-Kurve. Die Augen liegen auf der rechten Seite. Sein weißes, feines Fleisch ist sehr beliebt und erzielt einen der hohen Marktpreis. Bei uns ist er meistens als Filet oder in Scheiben erhältlich. Jeder Angler träumt davon, einmal in seinem Leben einen Heilbutt mit ca. 30-50 Kg zu landen. Es gehört schon sehr viel Geduld und Ausdauervermögen dazu, stundenlang im Boot zu sitzen und auf den Biss eines Kapitalen zu warten, während die Kollegen im anderen Boot einen Dorsch oder Köhler nach dem anderen aus dem Wasser ziehen. Viele gewaltige „Platten“ sind schon gefangen worden. Meistens jedoch an den Langleinen von norwegischen Fischern. In Repvaag wo mein Bruder und ich im Sommer 2001 waren, konnten wir Fotos bestaunen, wo Fischer Harald einen Heilbutt von 282 Kilo in den Hafen brachte. Der Fisch war so schwer, dass er nur mit einem Kran aus dem Boot gehoben werden konnte. Auf meine Frage wie er diesen gewaltigen Fisch zur Strecke gebracht hatte, antwortete er mir schlicht: „Mit dem Schrotgewehr!“ Ich denke, dass spätestens jetzt jedem Angler klar ist, dass er einen solchen Fisch niemals mit der Angel aus dem Wasser bekommen hätte.

Köder:

Am besten eignen sich Naturködermontagen. Besonders der Flatterhering. Aber auch ganze Jungköhler oder Filets von Köhlern sind sehr gute Köder. Teilweise werden Heilbutts auch auf Pilker gefangen, dass ist jedoch eher die Ausnahme.

Lebensraum:

Der Heilbutt liebt sandigem Grund und kommt in Tiefen von 200-3000m vor. Sandbänke in Tiefen von 80-160m sind Topstellen. Im Frühjahr verlässt er das tiefe Wasser und kommt zum laichen an die Küste. Die beste Zeit für die Heilbuttjagd ist die Dämmerung und die frühen Abendstunden.

Fangmethoden:

Grundvoraussetzung ist eine große Multirolle mit mindestens 350m geflochtener 0,35 mm Schnur und eine 50lbs. Rute. Die beste Fangmethode ist eine Naturködermontage, die mit Leuchtschlauch, Perlen und eventuell einem Spinnerblatt versehen ist. Diese schleppt man dann langsam, etwa einen Meter über den sandigen Boden. Wer das Blei ab und zu auf dem Boden aufschlagen lässt und damit den Sand aufwirbelt, wird den Köder für den Heilbutt zusätzlich attraktiv machen. Beim Biss hat man das Gefühl man hätte sein Blei verloren, da der Heilbutt den Köder von Boden weg nach oben schwimmend nimmt. Ich rate jedem in diesem Moment eine gut eingestellte Bremse zu haben, da sonst der Heilbutt kurzen Prozess mit der Rute macht. Nun heißt es den Fisch vom Boden weg zu bekommen, was meistens nur durch gewaltsames Pumpen möglich ist. Ist der Heilbutt an der Wasseroberfläche, ist speziell bei Exemplaren, welche die 30kg Grenze sprengen Vorsicht geboten. Besonders wenn man nur mit einem kleinen Motorboot unterwegs ist. Es soll schon vorgekommen sein, dass einige „Riesenheilbutts“ Boote durch ihre gewaltigen Schwanzflossenschläge zum kentern gebracht haben sollen. Ist der Fisch zu schwer um ins Boot gezogen zu werden, wird er mit der Bauchseite nach oben zeigend und einem Seil, dass man durch seine Kiemen zieht, mit dem Motorboot bei langsamer(!) Fahrt, an den Bootssteg gezogen.